Gesprächsforschung

Gegenstand der Sektionsarbeit ist die Analyse mündlicher Kommunikation, von Gesprächen verschiedenster Art sowie von sozialer Interaktion im allgemeinen. Neben der Präsentation von Ergebnissen empirischer Forschung zielt die Arbeit auf die theoretische und methodische Weiterentwicklung der Gesprächsforschung sowie auf die Erkundung von Möglichkeiten ihrer Anwendung in der Praxis ab.

Im Zuge der Entwicklung der Industriegesellschaft zur Kommunikationsgesellschaft gewinnt neben der schriftlichen auch die mündliche Kommunikation im Beruf, in den Medien und im Alltag zunehmend an Gewicht. Mit ihrer Untersuchung kann die Gesprächsforschung zur Analyse und Bearbeitung von gesellschaftlichen Aufgaben und Problemen in vielen Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens beitragen.

 

Die Sektion „Gesprächsforschung“ sieht Gespräche als holistischen Gegenstand, der interdisziplinär zu untersuchen ist. Sie ist daher nicht nur ein Forum für die linguistische Gesprächsanalyse, sondern strebt eine von der Einheit des Gegenstandes getragene Verbindung der sprachlichen Aspekte mit sozialen, kognitiven, semiotischen, historischen u.a. Perspektiven an. Sie ist dabei offen für unterschiedliche Ansätze der Erforschung verbaler und nonverbaler Interaktion (wie Konversationsanalyse, funktionale Pragmatik, Ethnographie der Kommunikation, Videoanalyse, multimodale Interaktionsforschung u.a.).

Schwerpunkte der Sektionsarbeit sind:

  • die empiriegestützte Weiterentwicklung und kritische Reflexion der Theorien verbaler bzw. multimodaler Interaktion und ihrer Grundbegriffe;
  • Untersuchungen zur Kommunikation in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen und Institutionen (wie Wirtschaft, Politik, Bildung, Medizin oder Recht), von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen (wie Männern und Frauen, Jugendlichen, alten Menschen) und mittels verschiedener kommunikativer Praktiken (wie Erzählen, Streiten, Lehren);
  • die Diskussion von Methoden der empirischen Gesprächsforschung (wie Feldforschung, Forschungsethik, Aufnahmetechnik, EDV-gestützte Bearbeitung, Speicherung und Analyse von Daten, Korpustechnologie, Auswertungsverfahren, Ergebnispräsentation);
  • die Erprobung und kritische Reflexion der Möglichkeiten der Vermittlung und Anwendung von Ergebnissen der Gesprächsforschung in der Praxis (z.B. in Beratung, Training, Coaching).

Language and Social Interaction

Our section is interested in the analysis of language and social interaction in a variety of mundane, institutional and professional settings. It aims to discuss methodological issues, empirical findings, and their possible application in practice, whilst considering different approaches to verbal and non-verbal interaction such as conversation analysis, discourse analysis, functional pragmatics, ethnography of communication, video and multimodal analysis, etc.

The main emphasis of our section is put on:

  • the empirically founded re-examination and development of theoretical concepts and basic terms in verbal and non-verbal interaction;
  • the study of communication processes in various social settings (e.g. media, education, politics, health, law), social groups (e.g. women/men, older/younger people, lay persons/experts), and by means of different practices (e.g. storytelling, complaining, instructing, arguing);
  • the discussion of empirical, qualitative methods (e.g. fieldwork, ethics, video recordings, corpus technology, data analysis);

the reflection on how research in this domain can be put into practice (e.g. in counselling, training, coaching).

Im Rahmen der Sektionsarbeit entstandene Publikationen