GAL-Förderpreis 2022
Im Jahr 2022 wurde wieder der mit 2000 Euro dotierte GAL-Förderpreis verliehen, dessen Preisgeld von den Verlagen Peter Lang, Walter de Gruyter undNarr/Francke/Attempto gestiftet wird. Ziel des Preises ist die Unterstützung eines laufenden Forschungsprojekts aus dem Bereich der Angewandten Linguistik, das einen besonders deutlichen Anwendungsbezug erkennen lässt. Die eingereichten Projekte werden von einer Jury der GAL e.V. nach wissenschaftlichen Kriterien evaluiert.
Der diesjährige Förderpreis der Gesellschaft für Angewandte Linguistik ging an Sebastian Zollner von der Universität Greifswald für seine Arbeit „Counter Speech in Interaktion – Sprachliche Strategien der Gegenrede in sozialen Medien“.
Die Vizepräsidentin und Verantwortliche für das Ressort Nachwuchsförderung, Prof. Dr. Karin Birkner und GAL-Präsident Prof. Dr. Markus Bieswanger überreichten die Urkunde im Beisein der Verlage während der Eröffnungsveranstaltung der Sektionentagung an der Universität Würzburg am 27. September 2022.
Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts:
Unter Counter Speech bzw. Gegenrede versteht man seit einigen Jahren vor allem sprachlich-kommunikative Interventionsstrategien, die sich unter dem Eindruck diskriminierender Facebook-Kommentare, aufhetzender Tweets und extremistischer Onlineaktivitäten herausentwickelt haben.
Bereits in den 1990er Jahren entstehen Kommunikations-Ratgeber und Programme zum „Reden mit Rechten“ oder zum „Argumentieren gegen Stammtischparolen“ und die Idee, dass man menschenfeindlichen und herabwürdigen Äußerungen auch sprachlich-kommunikativ etwas entgegensetzen muss, spielt auch im digitalen Raum und den sozialen Medien eine immer größere Rolle. Was machen die Menschen aber genau, wenn Sie Gegenrede ausüben und welche sprachlichen Mittel kommen bei dieser komplexen kommunikativen Aktivität zur Anwendung?
Diesen Fragen geht das Forschungsprojekt aus der Perspektive interaktionslinguistischer und pragmalinguistischer Ansätze nach.